Kerala

Kerala ist nicht umsonst als Traumreiseziel bekannt, bietet es doch eine Vielzahl an wundervollen Landschaften, was auch die Tourismusbranche entdeckt hat und mit dem Slogan "God's own country" kraeftig bewirbt. Im nach Goa kleinsten Bundesstaat Indien finden sich tolle Straende, traumhafte Seen- und Flusslandschaften, aber auch Berglandschaften voller leuchtend gruener Waelder und Teeplantagen.Wer also plant Suedindien zu bereisen, sollte sich fuer die Westkueste genuegend Zeit nehmen. Praktischerweise liegen alle interessanten Orte nah beieinander, was eine Reise ohne tagelange Fahrten ermoeglicht.

Die beste Reisezeit ist wohl zwischen Dezember und April, gegen Ende wird es heiss, dafuer gibt es weniger andere Touristen. Ab Juni beginnt der Monsun, den man besser vermeidet

Wer nach Kerala kommt, sollte unbedingt die traditionelle Kueche durchprobieren, statt nur bei Nudeln und Pommes zu bleiben; Meals-Restaurants gibt es in fast jeder Strasse und wer schnell, billig aber trotzdem gut essen moechte, waehlt eine der Indian Coffee House Filialen, in denen man sich den ganzen Tag ueber sein Menue zusammenstueckeln kann.

Thiruvananthapuram (Trivandrum)

T. ist die Hauptstadt Keralas und hat rund 1 Mio. Einwohner. Die Stadt ist nicht besonders schoen, bietet dank des Flughafens aber einen guten Ausgangspunkt fuer Reisende.

 

Unterkunft

Eine recht gute Unterkunft ist das in einer ruhigen Seitenstrasse gelegene Princess Inn (DZ ab 620Rs). Sehr praktisch ist die Naehe zum Bahnhof und Busbahnhof. Die Manjalikulam Road ist generell ein guter Anlaufspunkt fuer Zimmersuchende.

 

Sehenswertes

Am Nordende der MG Road befindet sich ein Zoo. Ausserdem gibt es ein Planetarium, Tempel, einen "Palast" und mehrere Museen. Allgemein ist Trivandrum jedoch nicht gerade beruehmt fuer seine Sehenswuerdigkeiten.

 

Einkaufen

Wer Lust hat nach Modeschmuck, Kleidung, Spielzeug, Kochutensilien etc. zu stoebern, wird Gefallen finden am Connemara Market, der den Rikschafahrern und Einheimischen allerdings oft nur als Palliyam Market bekannt ist. Direkt daneben liegt ein Shopping Complex, in dem sich zahlreiche Schuh- und Klamottenlaeden finden.

Etwas noerdlich von East Fort gibt es eine grosse Filiale des Big Bazaar, in dem man von Lebensmitteln bis zu Kleidung so gut wie alles findet.

Etwas ausserhalb gelegen gibt es ausserdem scheinbar ein paar Malls, im Stadtzentrum um die MG Road herum finden sich hauptsaechlich kleinere Filialen mit Markenkleidung, Sarikaufhaeuser und Laeden, die kunsthandwerkliche Gegenstaende verkaufen.

 

Essen

Das Indian Coffee House am Bahnhof ist stylisch, billig und gut. Nebenan gibt es an einem Stand Parotta zum Mitnehmen. Auch die meisten anderen Restaurants an der Station Road sind akzeptabel.

 

Tipp:

Im Einkaufszentrum beim Connemaramarket gibt es leckere Sharjashakes (puerierte gefrorene Milch mit Zucker und Geschmack); die besten macht der Stand an der rechten unteren Ecke. 

Kovalam

Noch vor einigen Jahren soll der Ort ausschliesslich ein kleines Fischerdorf mit einem herrlich unberuehrten Strand gewesen sein. Davon ist heute nichts mehr zu spueren. Direkt hinter dem Sandstreifen wurde der Palmenwald abgeholzt um zahlreichen Hotels Platz zu machen, in denen fast ausschliessliche weisse Touristen absteigen, denen Goa zu zwielichtig geworden ist. Auf dieses Klientel zugeschnitten sind die vielen Laeden und Restaurants an der Strandpromenade, die Preise sind dementsprechend hoch.

Wer es nicht geniesst, ausschliesslich am Hotelpool zu liegen oder sich alternativ am Strandstreifen von indischen Touristen begaffen zu lassen, sollte Kovalam besser nur als Tagesausflug ansteuern. Von Trivandrum aus fahren regelmaessig Busse, manche sogar mit Klimaanlage, die einen innerhalb von rund 40min aus der Grossstadt ans Meer bringen (Buslinie 111, Bussteig 9 am Busbahnhof East Fort). An der Endhaltestelle in Kovalam kann man links einen kleinen Weg zum Lighthouse Beach runterlaufen. Dort finden sich viele Restaurants, aber auch viele (indische) Touristen. Die schoenere Wahl ist es knapp 10min nach rechts die Strasse entlangzulaufen, die zu einem ruhigeren Strand fuehrt, der nach hinten sogar wirklich noch von einem (zugegeben recht zugemuellten) Palmenwaeldchen begrenzt wird.

Wer als Frau tatsaechlich baden will, sollte dies in voll begleidet tun, wenn man nicht von saemtlichen Maennern begafft werden moechte. Fuer Maenner geht es natuerlich auch in Unterhose.

Varkala

Varkala scheint dreigeteilt: Hauptort, indischer Urlauberteil und der Teil, an dem fast ausschliesslich weisse Touristen anzutreffen sind. Letzterer mag zwar fuer die Suchenden des wahren Indiens ein Verbrechen sein, eignet sich aber hervorragend um entspannten Strandurlaub zu machen, ohne sich in Goa wiederzufinden. Hier laesst es sich tataechlich auch mal im Bikini baden, ohne sich gleich unwohl zu fuehlen.

 

Unterkunft

Am Kliffweg finden sich zahlreiche Wellnesshotels, kurz dahinter viele guenstige Homestays. Besonders empfehlenswert ist Ritas Home (+91 470 2603298, +91 470 3207200) in der Naehe des Helipads. Wer nach einem grossen Zimmer fragt, bekommt fuer 400Rs eine nagelneue, luxurioese Unterkunft, inkl. Balkon, Sofa - selbst fuer eine dritte Person wird kein Aufpreis erhoben.

 

Sehenswertes

 sucht man in Varkala vergebens, braucht man angesichts des Strandes vor der Haustuere aber auch nicht unbedingt. Dieser wird von Lifeguards ueberwacht, was angesichts der starken Wellen auch notwendig ist. Sonnenschirme lassen sich fuer 150Rs/Tag mieten.

 

Einkaufen

Entlang des Kliffweges finden sich zahlreiche kleine Laeden mit Kleidung und Souvenirs. Wer Spass und Talent am Handeln hat, findet mit etwas Glueck schoene Schnaeppchen z.B. Kleider, Ledersandalen oder Schals. Am Nordende des Kliffweges gibt es einige Supermaerkte, die allerdings hauptsaechlich Kosmetik- und Hygieneprodukte zu ueberteuerten Preisen verkaufen.

 

Essen

Am Kliffweg gibt es eine vielzahl an guten Restaurants. Man bekommt frischen Fisch und auch einige italienische Gerichte, von denen man allerdings nicht zu viel erwarten sollte. Ausnahme ist das Cafe Italiano, in dem man zwar teure aber gute Pizza bekommt; Studenten bekommen sogar 50Rs Nachlass. Leckeren Coconut Pudding serviert das Kerala Coffee House, ein magenfuellendes Fruehstueck bekommt man im Gipsy Kings.

Selbstversorger finden Toast fast nur im letzten Supermarkt, etwas weiter vom Kliff weg gibt es einen groesseren Supermarkt, der auch Obst und Gemuese hat.

 

Tipp:

Leseratten koennen mit einem Buch anreisen - es gibt zahlreiche Moeglichkeiten dies in Restaurants und Laeden einzutauschen. Die Groesste Auswahl hat das Cafe Italiano.

Alappuzha (Alleppey)

A. ist ein guter Ausgangspunkt fuer die Besichtigung der Backwaters. Ansonsten ist die Stadt nicht sonderlich interessant.

 

Unterkunft

Ganz in Ordnung ist das Palmy Residency (DZ ab 450Rs). Es liegt in einem winzigen gruenen Fleckchen wenige Meter hinter dem Hauptkanal mit der Faehranlegestelle.

 

Sehenswertes

Es gibt zahlreiche Anbieter von Backwatersfahrten: Man kann sich per Motorboot, Kanu oder auch per Hausboot (luxurioes aber teuer) durch die Kanallandschaft schippern lassen. Das Palmy Residency organisiert auf Wunsch 1-4stuendige Kanu-Ausfluege (100Rs p.P./Stunde), auf denen man auch in kleine Seitenkanaele gelangt. Eine Faehrfart nach Kottayam (3h, 10Rs) zeigt die Weitlaeufigkeit des Seennetzes auf. Auch nach Kollam gibt es Faehren.

Kottayam

Wer nicht auf die laute Betriebsamkeit, die Gerueche, den Muell und den chaotischen Verkehr einer indischen Stadt steht, sollte Kottayam meiden oder nur zur Durchreise nutzen.

 

Tipp:

Nicht in Joyees Hotel absteigen, sondern schnell weiterfahren nach Kumily.

Kumily bzw. Periyar Wildlife Sanctuary

Kumily scheint nur gegruendet worden zu sein, um Touristen Einkaufs- und Uebernachtungsmoeglichkeiten in der Naehe des Periyar Wildschutzreservates zu bieten. Diese Funktion erfuellt es allerdings wunderbar.

Da der Ort in den Bergen liegt, ist die Temperatur auch im Sommer (=Mai) relativ angenehm, im Winter duerfte es kalt werden.

 

Unterkunft

Sehr nette Vermieter hat man im Rose Garden. Die Zimmer im Gaestehaus (ab 400Rs) haben TV und teilweise Balkon, ausserdem bietet der nette Garten eine angenehme Abwechslung zu den gewohnten Stadthotels.

 

Sehenswertes

Kumily liegt am Eingang des Periyar Wildlife Sanctuary. Dieses ist ein sich um den Periyar Stausee erstreckendes Waldgebiet, in dem Elefanten, Tiger und andere Wildtiere leben. Der Parkeintritt betraegt fuer Nicht-Inder 300Rs. Man kann fuer 100-150Rs einstuendige Bootfahrten machen oder sich mit einem teuren Guide durch die Waelder fuehren lassen. Die Chance, dass man etwas anderes als Affen, Kuehe und Voegel sieht, ist allerdings gering. Man sollte also nicht zuviel erwarten, sondern den Ausflug lieber nutzen um die Landschaft zu geniessen.

 

Einkaufen

Auch in Kumily gibt es zahlreiche Laeden, in denen man Schals und andere Kleidung kaufen kann. Ausserdem gibt es eine Menge Gewuerze, Oele und Tee zu erstehen. Meist tut man gut daran, in den kleineren Laeden zu kaufen, die edleren sind oft um einiges teurer.

Munnar

In manchen Reisefuehrern mag Munnar als idyllisches Bergstaedtchen beschrieben werden. Aus Erfahrung kann ich allerdings sagen, dass es das nicht ist.

Der Ort besteht aus zwei Teilen, die durch eine Strasse verbunden sind. Zwar liegt Munnar mitten zwischen Gewuerz und Teeplantagen, komischerweise sieht man diese aber nur auf der Anfahrt und nicht von der Stadt aus.

 

Sehenswertes

Man sollte definitiv einen Ausflug in die Teeplantagen machen, Rikschafahrer erklaeren sich gerne zu einem Tagestrip bereit (z.B. Dennis +91 9446997775). Das Teemuseum etwas ausserhalb (150Rs p.P.) zeigt Ausschnitte aus der Teeverarbeitung und der Geschichte des Teeanbaus, ist aber nicht uebermaesig informativ. Tee sollte man lieber in der Stadt kaufen: billiger und besser.

 

Essen

Sehr gutes und noch dazu billiges Essen gibts im S.N. Restaurant an der Hauptstrasse im unteren Ortsteil. "Selbstgemachte" Schokolade gibts am Anfang der Marktgasse im oberen Teil fuer 35Rs/100g.

 

Tipp:
Etwas ausserhalb kann man auf Elefanten reiten. Mit 350Rs/Person fuer rund 15min ist dies zwar relativ teuer, aber auf jeden Fall etwas, was man zuhause nur relativ selten machen wird. Eine Rikscha kostet fuer Hin-, Rueckfahrt, Wartezeit und Fotos etwa 150Rs.

Kochi (Cochin)

Kochi besteht aus mehreren Stadtteilen, darunter der Halbinsel Fort Cochin/Mattancherry und dem groessten Stadtteil Ernakulam auf dem Festland. Durch diese Aufteilung ist es moeglich nicht direkt in der Grossstadt, sondern angenehm ruhig auf der weit schoeneren, von Altstadtgassen gepraegten Landzunge zu wohnen. Der Nordteil ist dort eindeutig auf Touristen ausgelegt, was sich zahlreichen Schmuck- und Kunsthandwerkslaeden, Strassenrestaurants und Hotels zeigt.

 

Unterkunft

Sehr gut wohnt es sich bei Kambu im Fort Holidays Home (+91 9847399934). Dieser vermietet einige Zimmer seiner Wohnung fuer nur 300Rs. Dieser Spottpreis beinhaltet sogar die Mitbenutzung von Kueche und Balkon und freies Internet. Gegen wenige Rupien kann man auf dem Dach im Pool baden. Die im zweiten Stock gelegene Wohnung befindet sich nicht direkt im Touristenviertel, sondern knapp weiter suedlich im indischen Teil, weshalb man Ruhe hat vor umherstreifenden Schleppern und Verkaeufern.

 

Sehenswertes

Bekannt ist Kochi fuer seine Chinesischen Fischernetze, gigantische Konstruktionen, mit denen die Fischer direkt entlang der Uferpromenade Fische aus dem Wasser ziehen. Besonders bei Sonnenuntergang lohnt es sich dort am Meer entlangzuschlendern.
Desweiteren kann man in Mattancherry den M. Palast (auch Dutch Palace genannt) besichtigen. Dieser mutet fuer Touristenaugen vielleicht nicht unbedingt palastaehnlich an, man kann jedoch schoene Wandmalereien anschauen und wird ueber die Geschichte Kochins informiert. (Eintritt 5Rs, Fotografieren verboten)

Auf keinen Fall auslassen sollte man eine Kathakalivorfuehrung. Es gibt zahlreiche Anbieter z.B. Greenix Village in der Naehe der Faehranlegestelle in Fort Cochi. (200Rs p.P. 6-7pm) Vor der Vorstellung werden grundlegende Techniken des Tanzes erklaert; interessant ist auch die Schminkprozedur, die 1h vor der Auffuehrung beginnt.

Wer Ende April/Anfang Mai in Kochi ist, sollte sich beim Tourist Office ueber das Datum des mehrtaegigen Puram-Festes in Thrissur informieren. Diese groesste Festival Keralas bietet viele Elefanten, viel Musik und viele Touristen.

 

Einkaufen

Im Stadtteil Ernakulam finden sich tausende kleiner Geschaefte und grosser Kaufhaeuser, in denen es sowahl indische als auch westliche Kleidung zu kaufen gibt. Besonders lohnt es sich durch des Viertel um die Market Road zu durchstreifen.

in Fort Cochi gibt es zahlreiche kleine Laeden, in denen sich Seidenstoffe, Schals, bestickte Decken und aehnlichen erstehen lassen. Die Preise sind allerdings recht hoch und man sollte kraeftig handeln. Dennoch bietet diese Ecke die bessere Alternative zum Judenviertel um den Palast herum, wo teilweise sogar das fuenffache verlangt wird.

In der Naehe der St. Francis Church gibt es einige Staende, an denen man Schmuck, Schals, Klamotten und Souvenirs zu geringeren Preisen aber auch in schlechterer Qualitaet bekommt.

Supermaerkte finden sich in der Princess Road zuhauf.

In derselben Strasse bietet sich auch im hinter einer Einfahrt gelegenen Everyman's eine Moeglichkeit Buecher zu tauschen.

 

Essen

In Fort Cochin gibt es zahlreiche, wegen der Touristen recht teure, Restaurants. Eines der besseren ist das Chariot am Nordende der Princess Road. In der Querstrasse weiter unten findet sich ein klimatisiertes Cafe Coffee Day.

In Ernakulam gibt es einige Filialen des Indian Coffee House.

 

Tipp:

Keine Rikscha vom Bahnhof nach Fort Cochin nehmen, sondern zur Faehranlegestelle (Main Jetty). Von dort mit der Faehre (2,5Rs; alle 10-20min) nach Fort Cochin uebersetzen - sehr viel guenstiger!